Dein Leben ist eigentlich in Ordnung. Aber dennoch bist du nicht zufrieden. Irgendwas fehlt noch.
Du vergleichst dich häufig mit anderen.
Du zweifelst an dir selbst.
Dein innerer Kritiker hat zu viel an dir auszusetzen.
Vielleicht hast du sogar schon einiges versucht, um etwas zu ändern. Du hast Ratgeber gelesen, Affirmationen gelernt, dich vor einen Spiegel gestellt und dir gesagt: „Ich liebe mich.“ Hat alles nicht wirklich was gebracht.
Du schaffst es gerade einfach noch nicht, dich so zu lieben und anzunehmen, wie du es dir wünschst.
Dabei ist Selbstliebe so wichtig für jeden von uns.
Denn mit Selbstliebe wird alles leichter. Machst du einen Fehler, ist das gar nicht mehr so schlimm. Gibt es Stress in Beziehungen, bleibst du entspannter. Schweigt dein innerer Kritiker immer öfter, hast du den Kopf frei für alles, was dein Leben schöner und bunter machen kann.
Und das Beste: Du kannst deine Selbstliebe in Eigenregie zum Wachsen und Erblühen bringen.
Wie kannst du lernen, dich selbst zu lieben?
Wie kannst du dich selbst lieben und annehmen? So wie du bist.
Hier habe ich 16 Tipps für dich.
Sicher ist auch einer dabei, der für dich funktionieren wird.
Lies dir die Tipps durch und entscheide dich für einen oder einige wenige und zieh es dann über einen längeren Zeitraum durch.
Dann kann sich wirklich etwas verändern.
Also los. Schau dir die Tipps an und finde heraus, wie du dich wahrhaft selbst lieben kannst.
Und sei dabei möglichst liebevoll und freundlich mit dir selbst. Du darfst das 🙂
Tipp 1: Lerne dich selbst besser kennen
Lieben können wir nur, wen wir kennen.
Wie gut kennst du dich eigentlich? Weißt du, wer du bist? Was dir wichtig ist? Was du nicht magst? Wofür du dich interessierst?
Lerne dich selbst besser kennen. Und dadurch auch mehr lieben.
Wie geht das?
Stell dir vor, dass du einen Menschen ganz neu kennen lernst. Bei einer Party, eine neue Kollegin, den neuen Freund einer Bekannten. Du wirst ihm oder ihr Fragen stellen.
- Welche Fragen stellst du?
- Was interessiert dich an dem anderen?
- Was möchtest du über diesen Menschen erfahren?
- Welche Fragen musst du dazu stellen?
- Was beobachten?
- In welchen Situationen müsstest du diesen neuen Menschen in deinem Leben erleben, um ihn kennen zu lernen?
Notier dir, was du fragen, beobachten, herausfinden möchtest.
Und finde dann all dies über dich selbst heraus.
Stell dir selbst diese Fragen. Beobachte dich selbst. Erlebe dich selbst ganz bewusst in verschiedenen Situationen.
Lerne dich so immer besser kennen. Denn nur, wen wir kennen, können wir auch lieben.
Tipp 2: Stärke deine Selbstliebe, indem du dir sagst, was du an dir magst
Selbstliebe gelingt leichter, …
… wenn du möglichst konkret weißt, was du an dir magst. Denn dann weißt du genau, wofür du dich liebst. Und wenn du dir öfter mal sagst, was du an dir magst.
Wie geht das?
Finde heraus, was du an dir magst:
Magst du an dir deine Haare, deine Füße, deinen Humor, dass du gastfreundlich und aufgeschlossen bist, dass du nachdenklich oder impulsiv bist, dich für Astrophysik interessierst, …?
Schreib dir am besten eine kurze Liste mit ein paar Punkten, die du an dir magst.
Mach es dir zur Gewohnheit, dir immer mal zu sagen, was du an dir gut leiden kannst.
Vielleicht abends vor dem Einschlafen. Oder morgens beim Zähneputzen. Auf diese Weise erschaffst du dir viele kurze Selbstliebe-Momente.
Das ist praktizierte Selbstliebe: Sich selbst mögen und sich immer wieder sagen: „Ich mag an mir …“
Tipp 3: Weck die liebevolle Stimme in dir
Einer der größten Feinde ist die Stimme, die dich beschimpft, für Kleinigkeiten übermäßig kritisiert. Die Stimme, die dir immer wieder klarmacht: „Nicht gut genug, es reicht nicht, peinlich, du musst dich verstecken. So wie du bist, bist du nicht in Ordnung.“
Diese Stimme kann dich wie ein Strudel immer weiter runterziehen. Sodass du dich ihr an manchen Tagen, in manchen Situationen hilflos ausgeliefert fühlst. Das Schlimmste: Du beginnst zu glauben, dass diese Stimme recht hat.
Das ist Quatsch. Denn diese Stimme generalisiert, pauschalisiert, ist ungerecht, unfair und kein bisschen hilfreich.
Du kannst dieser überkritischen Stimme etwas entgegensetzen.
Deine liebevolle, freundliche, zugewandte Stimme.
Dies ist eine der schwierigsten Wegstrecken auf deinem Weg zu mehr Selbstliebe. Aber auch eine der lohnendsten. Denn ein neuer Umgang mit deiner kritischen Stimme kann dein Leben unendlich leichter und angenehmer machen.
Schwierig ist es vor allem, weil es wirklich viel Geduld und Durchhaltevermögen erfordert, liebevoller und freundlich mit dir zu sprechen.
Auf Anhieb funktioniert das oft schlecht. Aber du kannst dich vorbereiten, sodass du deine liebevolle Stimme parat hast, wenn die überkritische Stimme zu laut wird.
Wie geht das?
Schreib dir ein kurzes liebevolles Selbstgespräch. Ein Gespräch mit dir selbst, das dir zeigt: „Ich bin in Ordnung. Ich bin liebenswert. Auch, wenn ich Fehler mache.“
Denk an eine Situation, in der du dich selbst kritisierst, dich selbst verurteilst.
Versetz dich in die Situation eines Menschen, der dich wirklich gernhat. Einer liebevollen Freundin, eines Freundes, der dich von Herzen liebt.
Frag dich: „Was würde dieser Mensch in dieser Situation sagen? Wie würde er oder sie mich beruhigen, trösten, ermutigen, aufrichten?“
Schreib das, was diese Person zu dir sagen würde, auf einen Zettel.
Wichtig: Es sollte möglichst kurz sein. Am besten nur zwei bis drei Sätze. Die Formulierung muss sich für dich gut anfühlen. Am wichtigsten: Du solltest wirklich freundschaftlich und wohlwollend formulieren.
Trag diesen Zettel nun immer griffbereit mit dir. Und jedes Mal, wenn sich deine überkritische Stimme meldet, liest du dir dein Selbstgespräch durch. Wenn du magst und es passt, sogar laut.
Auf diese Weise gibst du mit Freundlichkeit und Wohlwollen deiner Selbstliebe die Kraft zurück.
Tipp 4: Entdecke deine Wohlfühl-Tätigkeiten für Momente voller Selbstzweifel und Selbstbeschimpfung
So gut wie jede und jeder von uns kennt Tätigkeiten, mit denen er sich uneingeschränkt wohl fühlt. Tätigkeiten, die zwangsläufig und vollautomatisch ein Gefühl der Geborgenheit auslösen. Ich nenne sie Wohlfühl-Tätigkeiten.
Diese Wohlfühl-Tätigkeiten haben eine Art Geling-Garantie für deine Selbstliebe.
Wie geht das?
- Du weißt, welche Wohlfühl-Tätigkeiten bei dir absolut narrensicher wirken.
- Du nutzt diese Wohlfühl-Tätigkeiten gezielt bei Selbstzweifeln und Selbstbeschimpfung.
Finde heraus, welche Wohlfühl-Tätigkeiten du hast. Die eine häkelt, ein anderer kümmert sich um seine Pflanzen und die Nächste liest eine Liebesgeschichte oder spielt mit dem Hund.
Was ist es bei dir? Welche Tätigkeit sorgt für dein absolutes Wohlbefinden?
Schreib dir eine Liste.
Platziere diese Liste gut sichtbar am Kühlschrank, am Badezimmerspiegel oder an einem anderen Ort, wo du sie immer wieder siehst.
Wenn du unter Selbstzweifeln leidest, dich grad gar nicht magst oder schämst, dann ist Zeit für deine Wohlfühl-Tätigkeit.
Probier aus, wie deine Wohlfühl-Tätigkeit dich wieder in Einklang mit dir selbst bringt. Das ist praktizierte Selbstliebe.
Tipp 5: Sei clever und entscheide dich für externe Hilfe, wenn es angebracht ist
Selbstcoaching ist eine großartige Sache. Es gibt unzählige Techniken und Strategien, mit denen wir uns selbst helfen, Probleme lösen und immer weiter entwickeln können. Wer gut darin ist, sich selbst zu coachen, lebt in einem quasi unbegrenzten Raum der Möglichkeiten, der Freiheit und Unabhängigkeit.
Es gibt aber auch Situationen, in denen es ziemlich dumm ist, sich allein auf die eigenen Kräfte zu verlassen. Die hohe Kunst besteht darin zu erkennen, wann ich gut allein vorankomme und wann ich mir selbst mehr im Weg stehe, als dass ich mir helfe.
Deine Selbstliebe, dein Umgang mit dir selbst. Ob es dir leichtfällt, dich wirklich anzunehmen, freundlich und liebevoll mit dir zu sein. All das kann ein guter Gradmesser sein, ob du von professioneller Unterstützung womöglich profitieren könntest.
Erkenne, wann du dir Hilfe suchen solltest.
Wie geht das?
Wenn du beim Lesen dieser Tipps merkst: „Ich gehe generell sehr hart mit mir um. Eigentlich kritisiere ich mich andauernd. Das ist so schlimm, dass ich nur selten unbeschwert bin. So schlimm, dass ich mein Leben als belastend empfinde.“
Wenn du vielleicht denkst: „Die Tipps klingen zum Teil ja ganz toll. Aber ich kann das nicht. Für mich funktioniert das alles nicht.“
Dann ist vielleicht der richtige Zeitpunkt, über professionelle Hilfe nachzudenken.
Übrigens kann es dabei auch erst einmal darum gehen, herauszufinden, ob dich professionelle Hilfe überhaupt weiterbringen könnte.
Das kann ein Coaching sein, eine Therapie oder psychologische Beratung. Oder auch einfach mal ein Gespräch mit deiner Hausärztin, einem Berater in einer psychosozialen Beratungsstelle oder jemandem von der Telefonseelsorge.
Jeder hat mal schlechte Phasen. Wenn diese Wochen oder Monate anhalten und es dir nicht gut geht, dann such dir Hilfe.
Manchmal wird unser Leben nämlich so schwer, dass es das Beste ist, sich Hilfe zu suchen. Ähnlich wie bei einer Blinddarmentzündung. Die würdest du ja auch nicht selbst operieren.
Woran erkennst du, ob dich Hilfe und Unterstützung wirklich weiterbringen könnten?
Du erkennst es daran, wenn du schon einiges ausprobiert hast und dennoch nicht vorankommst. Du hast Übungen gemacht, Techniken ausprobiert und es bessert sich einfach nicht. Dir geht es immer noch schlecht.
Sei ehrlich zu dir selbst: Wie lange dokterst du schon erfolglos an einer Baustelle herum? Kommst du überhaupt voran? Wird es in irgendeiner Weise leichter oder besser? Falls nicht: Such dir Hilfe. Du brauchst nicht allein da durchzugehen.
Tipp 6: Zeig dir selbst deine Wertschätzung, indem du dir Geschenke machst
Menschen, die sich lieben, beschenken sich. Nicht nur zu Weihnachten oder zum Geburtstag.
Zeige dir selbst deine Liebe, indem du dir selbst Geschenke machst.
Wie geht das?
Wünsch dir was.
Schreib dir eine Wunsch-Liste.
Welche kleinen und großen Wünsche hast du? Schreib alles auf. Und dann sorg dafür, dass du dir ab und an ein Geschenk machst. Erinnere dich daran. Mach dir vielleicht für alle zwei Wochen oder einmal im Monat eine Erinnerung, sodass du nicht vergisst, dich selbst zu beschenken.
Tipp 7: Sieh das Positive an den Seiten, die du nicht magst
Was magst du an dir überhaupt nicht?
Deine Unpünktlichkeit, deine Unordnung, deinen Perfektionismus, deine Impulsivität …?
Finde heraus, welche positiven Seiten diese Eigenschaft hat.
Wie geht das?
Frag dich:
„Was ist an dieser Eigenschaft nützlich?“
Oder:
„Was würde mir fehlen, wenn ich diese Eigenschaft nicht hätte?“
Oder:
„Welche negativen Folgen hätte es für mich und für andere, wenn ich diese Eigenschaft nicht hätte?“
So verschiebst du deinen Fokus und erkennst Liebenswertes genau dort, wo du bisher nur Abneigung verspürt hast. Dieses Umdenken kann dir echte Aha-Erlebnisse und mit jedem Mal ein bisschen mehr Selbstliebe schenken.
Tipp 8: Was du bei dir nicht magst … magst du es bei anderen?
Eine weitere Technik, mit der du liebenswerte Seiten an deinen ungeliebten Eigenschaften entdeckst.
Finde heraus, ob du diese Eigenschaft bei anderen mögen könntest. Welche Menschen kennst und magst du vielleicht auch, die diese Eigenschaft haben?
Wie geht das?
Frag dich:
„Wenn diese ungeliebte Eigenschaft jemand anderes hätte, z. B. meine Partnerin, mein bester Freund, die Kollegin, könnte ich das bei ihm oder ihr mögen?“
„Wen kenne ich, der genau diese Eigenschaft besitzt? Den ich aber unabhängig davon sehr gerne mag?“
Tipp 9: Gib deinen Bedürfnissen Priorität
Wenn wir jemanden lieben, nehmen wir seine Bedürfnisse wichtig.
Wer sich selbst nicht liebt, tut sich mit den eigenen Bedürfnissen häufig besonders schwer.
Kennst du das? Alles Mögliche ist wichtiger als genau das, was du brauchst? Vielleicht weißt du auch gar nicht, was du brauchst?
Ändere das. Lerne deine Bedürfnisse kennen und nimm sie von nun an ernster.
Wie geht das?
Wichtig sind hier die kleinen Schritte. Versuch herauszufinden, welche Bedürfnisse du hast. Lerne deine Bedürfnisse besser kennen.
Frag dich dazu immer mal in deinem Alltag:
„Was brauche ich genau jetzt?“ Scheu dich nicht, dir als kleine Hilfestellung eine Handy-Erinnerung einzurichten. Halte inne und horch in dich hinein:
„Was brauche ich genau jetzt?“
„Was braucht mein Körper oder mein Geist? Habe ich Hunger, Durst? Möchte ich ein wenig Musik hören? Etwas Gehaltvolles, Lustiges oder Inspirierendes lesen? Brauche ich etwas Ruhe? Oder möchte ich gerade jetzt mit einem lieben Menschen sprechen?“
Sorge dann gut für dich.
Das geht nicht immer. Im Großraumbüro Musik anzustellen, ist schwierig. Aber wenn du dein Bedürfnis nach Musik wahrnimmst, ist das auch schon viel wert. Dann kannst du es vielleicht für die Mittagspause oder für den Feierabend einplanen.
Lass es dir zur Gewohnheit werden, dass du verstärkt deine Bedürfnisse wahrnimmst und gut für dich sorgst. So wird deine Selbstliebe ganz praktisch und konkret.
Tipp 10: Lobe dich regelmäßig (am besten täglich)
Komplimente und Lob fallen uns leicht bei Menschen, die wir lieben. „Wow, das hast du gut gemacht“ oder „Das ist aber richtig schön geworden“ sagen wir der besten Freundin leichter als uns selbst. Dabei wären mehr Komplimente für uns selbst ein Ausdruck ehrlicher Wertschätzung und Selbstliebe.
Lerne, dir selbst Komplimente zu machen, dich selbst zu loben.
Wie geht das?
Überleg dir jetzt sofort zwei Sachen, die du in der letzten Woche gut hinbekommen hast.
Ein leckeres Essen gekocht. Ein passendes Geschenk besorgt. Ein Projekt termingerecht abgeschlossen. Das Mailpostfach trotz Unlust komplett durchgearbeitet. Egal was. Begib dich auf die Suche nach Dingen, die du gut gemacht hast. Und sag dir: „Das hast du gut gemacht.“
Mach es dir zur Gewohnheit, dich selbst zu loben und dir Komplimente zu machen. Am besten täglich. Fällt es dir schwer? Gerade dann solltest du es weiter probieren. Fällt dir nichts ein oder immer nur das Gleiche? Frag deine nächsten Menschen: „Was denkst du, was ich in der letzten Zeit gut hinbekommen habe?“
Fällt es dir sehr schwer, dich zu loben, dann schau dir bit
Tipp 11: Nimm wahr, wenn es dir schwerfällt, dich anzunehmen
Selbstbeschimpfungen sind wie Backpfeifen, die du dir immer wieder selbst gibst.
Du drischst noch heftiger auf dich ein, wenn du dich auch dafür wieder kritisierst.
Eine böse Falle, die du unbedingt vermeiden solltest.
Wie geht das?
Der erste allerwichtigste Schritt: Nimm wahr, wenn du dich für deine mangelnde Selbstliebe verurteilst.
Erkenne, wenn du zu dir selbst so etwas sagst wie: „Ich bin so blöd. Dauernd meckere ich an mir rum.“
Unterbrich den Teufelskreis der Selbstbeschimpfung. Was du dann tun solltest, erfährst du in Tipp 3: ein liebevolles Selbstgespräch.
Tipp 12: Mach es dir auch mal leicht
Menschen, die wir lieben, versuchen wir das Leben etwas zu erleichtern.
Geh ebenso liebevoll und freundlich mit dir selbst um. Mach dir selbst dein Leben leichter.
Wie geht das?
Geh deine Routine-Tätigkeiten durch und frag dich: „Wie kann ich es mir damit einfacher machen?“
- Outsourcen (Welche Tätigkeiten kannst du delegieren, an den Partner, die Kinder oder auch an Dienstleister?)
- Lass 5 grade sein (Kontrollier die Mail nicht zum 3. Mal, trag ungeputzte Schuhe, mach beim Putzen runde Ecken)
- Mach es dir bequem (Bügel mal nur einen Teil der Wäsche, putz nur einen Teil der Wohnung, kauf den Kuchen, statt selbst zu backen)
Frag dich in Alltagssituationen häufig und immer wieder: „Wie geht das vielleicht auch leichter?“ Und dann gesteh dir selbst zu, dass du dir das Leben leichter machen darfst. Denn damit zeigst du dir, dass du dir viel bedeutest und dass du liebevoll und fürsorglich mit dir selbst umgehen möchtest.
Wenn dir genau das außergewöhnlich schwerfällt, schau dir bitte Tipp 5 an.
Tipp 13: Deine Bedürfnisse in Beziehungen wertschätzen
Sich selbst zu lieben, bedeutet auch, die Verantwortung für seine Beziehungen zu übernehmen. Denn damit lebst du deine Wertschätzung für dich selbst handfest in deinem Alltag.
Entscheide für deine Beziehungen ganz bewusst, was du möchtest. Was dir wichtig ist.
Wie geht das?
Nimm deine Beziehungen einmal unter die Lupe. Wie sind sie gestaltet? Verabredungen, Einladungen, der Alltag mit Partner und Familie … Wie gut werden deine Bedürfnisse in deinen Beziehungen erfüllt? Vermisst du Gravierendes? Welche Bedürfnisse stellst du häufig oder immer hintenan?
Als Denkhilfe, die dich auf neue Ideen kommen lässt, nutze ein Gedankenexperiment:
Stell dir vor: Du ziehst in ein fremdes Land. Du fängst ganz neu an.
Du hast jede Freiheit, deinen Alltag neu einzurichten.
Was würdest du anders machen?
Tipp 14: Versuche über deine Schwächen zu lächeln
Humor hilft. Versuch einmal den lustigen Aspekt an deinen Schwächen zu sehen.
Wie geht das?
Denk an eine Eigenschaft, die du an dir selbst nicht magst: deine Ungeschicklichkeit, deinen Perfektionismus, deine Schüchternheit, …
Versuch dir vorzustellen, wie die Hauptfigur in einer Komödie mit dieser Eigenschaft wirken würde. Louis de Funès mit deiner Ungeschicklichkeit, Diana Amft mit deinem Perfektionismus, Otto Waalkes mit deiner Schüchternheit, …)
Spiel eine typische Szene deines Alltags in „deiner Filmrolle“ durch. Und achte mal darauf, wie sich dein Gefühl verändert. Kannst du deine Schwäche mit einem kleinen Schmunzeln betrachten?
Eine gute Möglichkeit, deiner überkritischen Stimme bei nächster Gelegenheit die rote Karte zu zeigen. Wenn sie wieder loslegt. „Du bist aber auch ungeschickt. Du dummer Paddel.“ Dann denk an die komische Szene und bringe dich in Distanz zu deinen selbstkritischen Gedanken.
Tipp 15: Mach dir deine Stärken bewusst
„Stärken? Ich doch nicht.“
Menschen, denen es schwerfällt, sich selbst zu lieben, haben häufig keinen guten Blick für ihre Stärken. Sie sehen nicht, was sie gut hinbekommen.
Erhalten sie Komplimente, reagieren sie mit: „Das war doch gar nichts.“
Gelingt ihnen etwas richtig gut, denken sie: „Glück gehabt“.
Damit werten sie sich jedes Mal ein kleines bisschen ab. Und das geht auf Kosten der Selbstliebe und der Wertschätzung für sich selbst.
Deswegen: Mach dich auf die Suche nach deinen Stärken. Mach sie dir bewusst.
Wie geht das?
Beantworte dir selbst folgende Fragen:
Womit beschäftigst du dich privat am liebsten?
Welche Tätigkeiten machst du beruflich am liebsten?
Was fiel dir als Kind leicht? Worin warst du damals geschickt?
Was kannst du gut?
Was fällt dir leicht?
Bei welchen Tätigkeiten vergisst du schnell die Zeit?
Für welche Tätigkeiten bitten dich andere gern um Hilfe?
Wofür loben dich andere immer wieder?
Wofür bekommst du von anderen immer wieder schöne Rückmeldungen?
Schreib eine Liste mit all diesen Fähigkeiten und Eigenschaften.
Und nun such dir zwei dieser Punkte aus, die du nicht nur gut kannst, sondern die dir auch richtig Freude machen. Überleg dir, wie du diese zwei mehr in deinen Alltag bringen kannst. Welche nächste Gelegenheit kannst du erschaffen, bei der du diese Tätigkeiten ausüben kannst?
Stärke deine Stärken und sei dankbar und liebe dich dafür, dass du sie hast.
Tipp 16: Schreib eine Mut-Liste
Schreib dir deine eigene Mut-Liste. Das ist eine Liste mit vielen verschiedenen ermutigenden Sätzen. Du kannst sie immer wieder hervorholen, wenn du eine Portion Mut brauchst.
Wie geht das?
Überleg mal, was man alles sagen kann, um jemandem Mut zu machen. Was rufen Zuschauer, die Sportler bei der Tour de France anfeuern? Was sagt man einem Kind, das sich nicht so recht traut, zu den anderen Kindern auf den Spielplatz zu gehen? Wie ermutigt man den alten Vater, der sich nicht traut, mit dem neuen Smartphone aktiv zu werden?
Schreib dir alle Mut-Sätze auf eine Liste. Trag sie bei dir und lies dir die Sätze durch, wenn du verzagt bist oder dir etwas nicht zutraust.
Du kannst dir solche Unterstützungs-Listen für alle möglichen Situationen machen:
eine Trost-Liste, eine Dankbarkeits-Liste, eine Liebes-Liste, …
Diese Art Listen sind eine großartige Möglichkeit, Selbstliebe ganz praktisch in dein Leben zu bringen.
Halt. Stopp. Bleibe einen Moment stehen und denke nach.
Was bringen dir diese Tipps?
Gar nichts. Sie bringen dir wirklich gar nichts.
Es sei denn, du setzt den ein oder anderen davon um.
Wieso solltest du das tun?
- Weil du darunter leidest, dass du dich selbst nicht so lieben kannst, wie du es dir wünschst. Denn sonst hättest du ja nicht bis hierher gelesen.
- Weil du weißt, dass dein Leben noch so perfekt sein kann, aber ohne ein Mehr an Selbstliebe immer einen schalen Beigeschmack haben wird.
- Weil du bei dem Versuch nichts zu verlieren hast.
Und: weil du viel zu gewinnen hast.
Frag dich ganz kurz einmal:
- „Was habe ich bisher an diesem Tag gemacht?“
- „Wie habe ich mich dabei gefühlt?“
- „Wie oft habe ich mich heute schon kritisiert, mich geschämt, wäre gerne ein bisschen anders, besser, schlauer, schlanker, effizienter oder geduldiger gewesen?“
Denk kurz darüber nach:
- „Wie anders wäre mein Tag bisher verlaufen, wenn er nicht mit Selbstkritik, Abwertung, Beschimpfungen oder dem Gefühl der Unzulänglichkeit begonnen hätte?“
- „Wie anders wäre mein Tag bisher verlaufen, wenn ich wirklich gerne mit mir zusammen wäre?“
- „Wie anders wäre mein Tag bisher verlaufen, wenn ich mich wahrhaft annehmen und lieben würde?“
- „Wie anders wäre mein Tag verlaufen, wenn ich mich in Ordnung finden würde? Und zwar echt und wirklich.“
Wäre dein Tag anders verlaufen, wenn du dich selbst mehr lieben könntest? Wäre vieles besser, leichter, einfach schöner und unbeschwerter?
Dann fang heute an.
Jetzt.
Entscheide dich für einen einzigen Tipp aus der Liste und beginne damit, ihn umzusetzen.
Es geht nicht wie durch Zauberei. Es erfordert Geduld und Durchhaltevermögen.
Aber wenn du einen kleinen Selbstliebe-Schritt an den anderen setzt, wirst du ganz automatisch einen wunderschönen Weg entdecken.
Was hält dich noch auf?
Was bringt dich in Gang?